Das vom Schulmuseum Bremen herausgegebene Buch »Hunger – Demokratie –
Rock ’n’ Roll« fragt nach dem Leben von Kindern und Jugendlichen während
der Zeit von 1945 bis zum Beginn der 1960er Jahre. Wie erging es ihnen
in den Notunterkünften oder beim Spielen in der Trümmerlandschaft, in
die Bremen im Zweiten Weltkrieg verwandelt worden war? Was änderte der
allmähliche Wiederaufbau an ihrer Situation? Welche Ängste peinigten
sie, was machte ihnen Mut? Was wünschten sie sich für die Zukunft? Wie
war das Verhältnis zu ihren Eltern? Wie blickten die Mütter und Väter,
die Nationalsozialismus und Krieg mitgemacht hatten, auf ihre Kinder?
Was planten die Bildungspolitiker? Wie wurden die Lehrer/innen erlebt?
Was hörten die Kinder und Jugendlichen von der Vergangenheit, wie
»übten« sie Demokratie? Wo suchten sie sich ihre Idole? Interessierten
sie sich mehr für ihr Vergnügen oder auch für Politik?
Die
Autor/innen des Buchs suchen aus unterschiedlichen Perspektiven nach
Antworten auf solche Fragen. Dabei stoßen sie immer wieder auf
Widersprüche zwischen dem proklamierten demokratischen Neubeginn nach
1945 und dem Weiterwirken der NS-Vergangenheit mit ihren
menschenfeindlichen und autoritären Strukturen. Mit seinem breiten
Themenspektrum, mit über 300 Bildquellen und Zeitzeugenaussagen lädt das
Buch zum Blättern und Studieren, zum Erinnern und Verstehen ein.