Daß die Erhaltung dörflicher Siedlungsformen selbst innerhalb der Großstadt möglich ist,
zeigt Osterholz, wo sich in seltener Unberührtheit ein eichenumstandener Bauernhof an den
anderen reiht. Selbst der alte Verbindungsweg dieses typischen Reihendorfes ist noch heute
wie in alten Zeiten weich und unbefestigt.
So schrieb im Jahr 1941 der Bremer Volkskundler
Ernst Grohne. Doch sollte sich dieser Stadtteil in den nächsten Jahrzehnten deutlich verwan-
deln. Osterholz, dessen Ortsbild einst von Feldern, Wiesen und Bauernhöfen dominiert war,
veränderte seinen Charakter in den 1970er Jahren entscheidend, als ein Demonstrativbau-
vorhaben des Bundesbauministeriums für 15.000 Menschen Gestalt annahm. An das ländliche
Osterholz erinnern noch die Fachwerkhöfe an der Osterholzer Dorfstraße und die mächtigen
alten Eichen und Buchen. Nachhaltig geprägt wurde Osterholz über die Jahrzehnte nicht zu-
letzt von den verschiedenen Einrichtungen sozialer Fürsorge wie dem St. Jürgen Asyl, dem
Ellener Hof oder dem Altenheim Egestorff-Stiftung.
Gerda Engelbracht hat sich auf die Spuren-
suche gemacht, über 160 größtenteils bislang unveröffentlichte Fotos mit sachkundigen Kom-
mentaren versehen und diese im vorliegenden Band zu einem photographischen
Streifzug
durch die Geschichte des Stadtteils Osterholz zusammengefügt.