»Tach auch« hieß die beliebte Kolumne im Weser-Kurier und in den Bremer Nachrichten. »Lokalspitze« wird eine solche Kolumne in der Branche genannt. Das Wort bedeutet zum einen: Hier wird etwas mit spitzer Feder aufgespießt, ein kleines Ereignis in der Stadt, eine Beobachtung des Autors, eine Begegnung auf der Straße, die aus irgendeinem Grund besonders war. »Lokalspitze« heißt sie aber auch, weil sie an der Spitze des Lokalteils steht, ganz oben auf dessen erster Seite.
Vom Start der Kolumne im Jahr 1987 bis zu ihrer Einstellung im Herbst 2018 hat der Journalist Bernd Meier aufgeschrieben, was ihm in der Hansestadt Bremen & umzu aufgefallen und was ihm dazu eingefallen ist. Die Themen liegen ja auf der Straße. Man muss sie nur aufheben, ein bisschen aufpolieren, sprachlich leicht veredeln und fertig ist …
Nun gut, ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Auch wenn es oftmals so aussieht.
Bernd Meier, 1948 in Hildesheim geboren, hat in Göttingen und Freiburg Jura studiert. Er arbeitete kurze Zeit als Rechtsanwalt und landete 1977 beim Weser-Kurier. Dort begann er als freier Mitarbeiter und schrieb Konzertkritiken für den Kulturteil, von Udo Jürgens bis zu den Rolling Stones war fast alles dabei. Von 1984 an gehörte er als Redakteur dem Lokalressort an, die Gerichtsberichterstattung aus Bremen war dort 20 Jahre lang der Schwerpunkt seiner Arbeit. Später schrieb er u.a. für die Sonntagsbeilage über Essen & Trinken, arbeitete in der Politikredaktion und gestaltete mehr als zwei Jahre lang eine wöchentliche Fernsehkolumne unter der Überschrift »Meier mault«. Als der Weser-Kurier 1987 die Kolumne »Tach auch« einführte, täglich auf der ersten Lokalseite, war Bernd Meier von Beginn an einer der fleißigsten von etwa zehn regelmäßigen Autoren. Bis zur Einstellung der Kolumne 2018 hat er – neben seiner täglichen Arbeit und später als Pensionär – mehr als 1200 Texte geschrieben.