Er war einer der großen Briefschreiber des 19. Jahrhunderts. Über 1000
Briefe hat Hermann Allmers (1821-1902) aus Rechtenfleth an der
Unterweser der Nachwelt hinterlassen. Für den Bauern, Kunstfreund und
Dichter des "Marschenbuchs", der zwischen 1845 und 1901 zahlreiche
Reisen unternahm, war der Brief das wichtigste Bindeglied zwischen
Wanderschaft und Heimat. Hermann Allmers begann und beendete all seine
größeren Reisen stets in Bremen. Die Stadt war für ihn ein Ort der
Begegnung zwischen Dorf und Welt, Sesshaftigkeit und Wanderleben. Die
Korrespondenz mit seinen Freunden in Bremen spiegelt diese Beziehung
wider. Hans Gerhard Steimer hat 289 der Briefe mit bremischen Freunden
ausgewählt und bearbeitet. Auf Anregung der Allmers-Gesellschaft ist so
erstmals eine Edition von Hermann Allmers Briefen entstanden. Der
Briefwechsel mit so bekannten Persönlichkeiten wie Johann Focke,
Gerhard Rohlfs oder Fritz Schuhmacher ist nicht nur durch den Einblick
in das Bremer Kunst- und Kulturgeschehen in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts ein wertvolles Zeitdokument. Es ist vor allem der persönliche und freimütige Stil in Allmers Briefen, der den besonderen Reiz der Lektüre ausmacht.