Nachdem die vom NS-Staat in großem Maßstab organisierte Zwangsarbeit eine Zeit lang
öffentliches Thema und schließlich die von Wirtschaft und Bundesregierung getragene Stiftung
»Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter ge-
gründet wurde, sind die Diskussionen um die Zwangsarbeit in den letzten Jahren wieder recht
still geworden. Dieses Heft der »Beiträge« versucht nun, eine – natürlich nur vorläufige –
Bilanz nach zwanzig Jahren Erforschung der Zwangsarbeit und nach der Entschädigungsdebatte
der letzten Jahre zu ziehen. Im Mittelpunkt stehen dabei mehrere Regional- und Lokalstudien,
deren Themenspektrum von der Funktion des Arbeitserziehungslagers Hamburg-Wilhelmsburg
über die Zwangsarbeit in der Landwirtschaft bis hin zu besonderen Säuglingsheimen für die in
Deutschland geborenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen reicht.