Die Autor:innen von Heft 18 haben es
sich zur Aufgabe gemacht, die letzten noch auffindbaren Relikte aus
gotischer Zeit in Bremen aufzuspüren. Dabei fördern sie teils sehr
überraschende Ergebnisse zu tage. Beispielsweise führt die Untersuchung
der Kirche Unser Lieben Frauen zu der neuen Erkenntnis, dass es sich
hier um einen frühgotischen Zentralbau handelt. Am Beispiel der
ehemaligen Franziskanerklosterkirche St. Johann zeigt sich die besondere
Bauweise der Baumeister der Bettelorden. Sie legten großen Wert darauf,
ihre Kirchen in betonter Schlichtheit, ohne hohe Türme und Querschiffe,
zu errichten. Mit der Erforschung der Gewölbe der Komtureikirche St.
Elisabeth und des ehemaligen Katharinenklosters, einst eine
Ordensniederlassung der Dominikaner, werden Elemente der gotischen
Bauweise sichtbar gemacht. Außerdem wird deutlich, welche Bedeutung
diese Zeugnisse gotischer Backsteinbaukunst in Bremen in der Baupolitik
während der Nachkriegszeit hatten. Neben Sakralbauten stehen profane
Bauten, wie das heute noch existierende Haus "Spitzen Gebel" und die
Ergebnisse einer archäologischen Untersuchung am sogenannten
Balleer’schen Haus am Markt im Fokus. Die Analyse der verwendeten
Naturwerksteine beim Bau des gotischen Bremer Rathauses zu Beginn des
15. Jahrhunderts erklärt nicht nur ihre Beschaffenheit, sondern u.a.
woher und auf welchen Wegen sie nach Bremen kamen.
Unter der Rubrik »Aktuelle Praxisberichte« werden
außerdem Sanierungs-Beispiele aus der praktischen Denkmalpflege sowie
eine Auswahl von neu unter Schutz gestellten Objekten aus dem
Tätigkeitsfeld der Inventarisation vorgestellt.