Gibt es Freundschaft unter den Politikern zweier Nationen?
Wie können persönliche Beziehungen zwischen Staatsmännern den Gang der Dinge
beeinflussen? Helmut Schmidt und Valéry Giscard d'Estaing sind als
deutsch-französisches »Tandem« der 70er Jahre längst in die Geschichte Europas
eingegangen. Doch bislang hat sich keine historische Studie mit dieser
außergewöhnlichen Politikerfreundschaft befasst.
Matthias Waechter, der Zugang zu den Archiven beider
Staatsmänner hatte, zeigt auf, wie es zwei Persönlichkeiten mit sehr
unterschiedlichen sozialen Hintergründen gelang, eine enge Vertrauensbeziehung
aufzubauen. Das Buch lotet das Potenzial und die Grenzen deutsch-französischer
politischer Führung im Europa der 70er Jahre aus: Konfrontiert mit der größten
Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs optierten der Kanzler und der
Präsident für eine abgestimmte Antikrisenpolitik. Aus der Initiative Giscards
und Schmidts entstanden der Europäische Rat, die Weltwirtschaftsgipfel sowie
das Europäische Währungssystem. Eine Studie über eine große
Politikerfreundschaft, die sich in ihrem gemeinsamen Ziel der
deutsch-französischen Annäherung über innenpolitische Zwangslagen und die
Belastungen der Vergangenheit hinwegsetzte.