Helmut Schmidt und die Medien – das ist eine spannende und
zugleich spannungsgeladene Wechselbeziehung. Schmidt war während der Spiegel-Affäre
als Hamburger Innensenator ein Verteidiger der Pressefreiheit und wurde nach
seiner Kanzlerschaft Mitherausgeber der Wochenzeitung Die Zeit.
Andererseits hat er vielfach vor den negativen Auswirkungen einer
Mediengesellschaft gewarnt und unter anderem einen fernsehfreien Tag
vorgeschlagen.
Der vorliegende Band widmet sich Schmidts Umgang mit den
Medien. Dabei geht es nicht um die mediale Darstellung seiner Person, sondern
vielmehr um sein publizistisches Wirken. Helmut Schmidt hat schon früh mit
Themen, die ihm wichtig erschienen, die Medienöffentlichkeit gesucht und dabei
stets auch Position bezogen. Bis heute finden seine Artikel in der Zeit,
seine Bücher und Reden viel Aufmerksamkeit.
Gestützt auf eine umfangreiche Quellen- und Datenbasis
arbeitet der Kommunikationswissenschaftler und Historiker Thomas
Birkner das Verhältnis von Schmidt zu den Medien heraus. Die
Bandbreite seiner Untersuchung umfasst Schmidts erste Artikel in Hamburger SPD-Blättern,
seine Rolle in der Flutkatastrophe, den – auch medial geführten – Kampf gegen
die RAF bis hin zu seinen zahlreichen Büchern und aktuellen Zeit-Artikeln.
Dabei wird vor allem eines deutlich: Helmut Schmidt ist ein Mann des gedruckten
Wortes.