25 Jahre lang war Peter Schulz im Hamburger Rathaus tätig. Als SPD-Abgeordneter der
Bürgerschaft von 1961 an, als Justiz- und als Bildungssenator, als Erster Bürgermeister und
zuletzt als Präsident der Bürgerschaft bis 1986. Nicht als Mann der lauten Rede, sondern als
Mann der lauteren Tat und als Politiker aus Leidenschaft und Überzeugung hat er viel für
seine Heimatstadt Rostock und seine zweite Heimat Hamburg geleistet.
Helmut Schmidt vergleicht in seinem sehr persönlichen Vorwort Schulz' Erinnerungen treffend
mit einem Kaleidoskop. Sie enthalten spannende Stücke aus der NS- und der DDR-Diktatur,
sie zeigen eine lebenslange Liebes- und Ehegeschichte und gewähren Einblicke in das Ham-
burger Rathaus und die deutsche Sozialdemokratie in Ost und West. Und darüber hinaus ist
es der erfolgreiche Rechtsanwalt Peter Schulz, der in ungeschminkten Worten aber ohne
Häme Rückschau hält.
Im letzten Teil seiner Erinnerungen beschreibt Schulz, wie er buchstäblich über Nacht in das
Zentrum der „Barschelaffäre“ geriet, führt den Leser ins abenteuerliche Rostock der Zeit des
Mauerfalls und erzählt schließlich von seinen politischen und beruflichen Erfahrungen als
westlicher Anwaltspionier in Peking und Hamburgs Partnerstadt Shanghai.
Siegfried Lenz greift in seinen als Nachwort beigefügten Betrachtungen zur Darstellung von
Vergangenheit auf, was dem Autor mit seinen Erinnerungen auf jeder Seite gelungen ist:
Erzählen mit Kunst und Kenntnis.