Seit vierzig Jahren bildet die Führungsakademie angehende Stabsoffiziere, besonders jene
des General-/ Admiralstabsdienstes, aus. Sie ist eine international angesehene Ausbildungs-
einrichtung der Bundeswehr. Seit 1957 sind von ihren Absolventen mehr als 3000 Jahres-
arbeiten geschrieben worden, die eine Fülle von Einsichten in die Ansichten von führenden
Militärs in Deutschland bieten. Dieses Buch ist der Versuch einer wissenschaftlichen Aus-
wertung dieses Materials. Herausgekommen sind bemerkenswerte Beiträge zur Mentalität
der bundesdeutschen Militärelite. Erörtert wird unter anderem die Frage nach der Öffnung
der Bundeswehr für weibliche Soldaten und die damit verbundene Diskussion über Ge-
schlechterrollen im Militär wie in der Gesellschaft. Gegenstand der Untersuchung sind außer-
dem die möglichen Feindbilder und das Geschichtsbild, beides Themen, die in der Bundes-
republik schon immer sehr kontrovers diskutiert wurden. Insbesondere vor dem Hintergrund
der aktuellen Kontroverse um die Führungsakademie der Bundeswehr bietet dieser Band
einen spannenden Einblick in Vorstellungswelten hochrangiger Militärs. Erschienen ist dieses
Buch in der WIFIS-Reihe, WIFIS steht für Wissenschaftliches Forum für internationale
Sicherheit e.V. und ist ein unabhängiges Forschungsintitut an der Führungsakademie in
Hamburg. Der Zweck des Forums ist es, wissenschaftliche Untersuchungen auf dem Gebiet
der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu fördern und zu veröffentlichen. Eine kritische
Betrachtungsweise des Themas internationale Sicherheit in dieser Buchreihe und eine jähr-
liche Tagung mit aktuellem Themenschwerpunkt soll den Dialog zwischen Wissenschaftlern
und Soldaten intensivieren und einer interessierten Öffentlichkeit näherbringen.