Seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes werden in der Sicherheitspolitik nicht mehr konkrete Bedrohungskonzepte, sondern Risikoszenarien diskutiert, die den empirischen Geltungsbereich des Sicherheitsbegriffs immer weiter auch auf nichtmilitärisch relevante Gefahren ausdehnen. Der Autor dieses Beitrages analysiert die Problematik dieses Ansatzes und plädiert dafür, am klassischen Sicherheitsbegriff festzuhalten. Zwar sind nichtmilitärische Risiken das große Pro-
blem der Zukunft; aber das entbindet nicht von der Reflexion über die Rolle militärischer Ge-
walt, vor allem in Form sogenannter humanitärer Interventionen in innerstaatlichen Konflikten.