Die Universität Bremen hat schon immer weit über die
Landesgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt: In der Gründungsphase des
Reformmodells drückten ihr die harten politischen Kämpfe den diffamierenden
Stempel „Rote Kaderschmiede“ auf. Heute erregt sie Aufmerksamkeit als führendes
Wissenschaftszentrum im Nordwesten mit einer beeindruckenden Drittmittelquote
und etwa 50 Forschungsinstituten im angrenzenden Technologiepark. Die
Universität ist mittlerweile mit ihren vielen Sonderforschungsbereichen und
Exzellenzclustern auf dem Weg zur Elite-Uni.
Der Dokumentarfilm beschreibt das Projekt Universität nach
den Prinzipien des „Bremer Modells“: interdisziplinär und praxisorientiert.
Beeindruckende Filmaufnahmen zeigen das universitäre Leben aus ungewöhnlichen
Perspektiven und geben Einblicke in Forschung und Studium. Rektoren,
Hochschullehrer, ehemalige Studierende, Dienstleister und Politiker erzählen in
einem virtuellen Diskurs, wie sie die Entwicklung der Universität Bremen erlebten.
Umfangreiches Archivmaterial lässt die politischen Auseinandersetzungen um das
„Bremer Modell“ in den 60er, 70er und 80er Jahren wieder lebendig werden. Der
Film schafft ein Bewusstsein dafür, was sich an der Bremer Universität in den
letzten 40 Jahren alles verändert hat. Sowohl bei den Einstellungen der
Studierenden, bei den Studienbedingungen und bei der Hochschulpolitik als auch
bei der Kunst, der Architektur und vielem anderen. Einige dieser Entwicklungen
sind allgemeingültig.
Ein unterhaltsamer, aber auch ein nachdenklicher Film, bei
dem sich am Bremer Beispiel die Frage aufdrängt, ob die modernen Universitäten
in Deutschland auf dem richtigen Weg sind.