Bremens Kulturgeschichte ist um ein Kapitel ergänzt, und
zwar um eine wertvolle, reich bebilderte Bestandsaufnahme der »Architektur der
Zwanzigerjahre«. Das ist der Titel des nunmehr zehnten Heftes aus der
»Schriftenreihe des Landesamtes für Denkmalpflege«, die seit 2004 besteht und
zu einem beeindruckenden Gesamtwerk angewachsen ist.
Im »Jubiläumsband« widmen sich Rolf Kirsch dem Wohnungsbau,
Uwe Schwartz den öffentlichen und privaten Großbauten und Susanne Schöß dem
Bauen der 1920er Jahre in Vegesack und Blumenthal. Alle drei Beiträge
beschreiben herausragende Beispiele der »Moderne« im Land Bremen, zum Beispiel
den imposanten Wohnwasserturm in Wulsdof und die bislang noch kaum beachteten Bauten
in Schwachhausen, die Leistungen des Bremer Schulbaus in den 1920er Jahren und
das Wirken des Bremer Architekten Ernst Becker in Bremen-Nord.
Georg Skalecki schreibt zum »Expressionismus in der
Architektur und zu Bernhard Hoetgers Werk in der Böttcherstraße«, Ottmar Struwe
über die Sanierung des Volkshauses, dem expressionistischen Schmuckstück an der
Nordstraße und Gudrun Spengler zur »Denkmalpflege am Klinikum Mitte«. Zwei
weitere Beiträge behandeln das konfliktreiche Thema »Energieeffizienz und
Denkmalschutz«, und wie alle seine Vorgänger endet das Heft mit einer Übersicht
der jüngsten Unterschutzstellungen.