Am 20. April 1945 wurden 20 jüdische Kinder und 28
Erwachsene in dem bis wenige Tage zuvor als KZ-Außenlager genutzten
Schulgebäude am Bullenhuser Damm in Hamburg-Rothenburgsort ermordet. An den
zehn Mädchen und zehn Jungen waren im KZ Neuengamme medizinische Experimente
mit Tuberkulose-Erregern durchgeführt worden. Zur Vertuschung der Experimente ermordeten
drei Wochen vor Ende des Zweiten Weltkrieges SS-Männer die Kinder und vier
KZ-Häftlinge, die sie betreut hatten. In derselben Nacht erhängten sie außerdem
mindestens 24 sowjetische Häftlinge, deren Identität bis heute unbekannt ist.
Seit 1980 erinnert die Gedenkstätte Bullenhuser Damm an das
grausame Verbrechen. Eine Dauerausstellung macht die Ereignisse zugänglich. Das
Buch führt frühere Rechercheergebnisse und neue Erkenntnisse über die Umstände
und Durchführung der Morde und die Täter zusammen und stellt die Biografien der
Kinder und ihrer Betreuer ausführlich vor. Es berichtet von der juristischen
Aufarbeitung des Verbrechens, der Suche nach Angehörigen und der Entwicklung
der Gedenkstätte, die heute ein wichtiger Erinnerungs- und Lernort ist.
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